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Ist Philly besser dran ohne Harden? | NBA Messages

In der ersten Ausgabe unseres neuen Formats auf @scoopers.blog & @nbachef , streiten wir darüber, ob die Philadelphia 76ers ohne James Harden besser dran sind oder ihrer Chance auf den ehemaligen MVP noch lange nachweinen werden.

 

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Der Harden-Trade war unvermeidlich und für Houston nicht mehr hinauszuzögern. Am Ende sollte sich Rockets GM Rafael Stone zwischen den Philadelphia 76ers und den Brooklyn Nets entscheiden – beide Teams standen ganz oben auf Hardens Liste.

Philly war im Rennen um den Bart lange in der Pole Position. Laut Marc Stein bewegten die Sixers Himmel und Erde, um Rookie Tyrese Maxey nicht in den Deal integrieren zu müssen. Ob die Uneinigkeiten bezüglich des vielversprechenden Guards letztendlich der Grund dafür waren, dass sich Houston für das Angebot aus dem Big Apple entschied, darüber lässt sich nur spekulieren. Fakt ist, dass Simmons (vorerst) bleibt. Und das ist gut so. Oder?

Klar, Harden ist der bessere Spieler. Zudem stand er so oft in der Top 3 des MVP-Votings wie Ben Simmons in seiner Karriere Dreier getroffen hat. Ein Duo aus Joel Embiid und Harden hätte natürlich seine Reize gehabt. Muss Daryl Morey in dieser Situation nicht alles in Bewegung setzen?

Naja, so einfach ist es nicht. Philly steht zum Saisonstart bei 9-5. Der Supporting Cast um die beiden All-NBA-Talente stimmt endlich. Außerdem sehen die beiden auch gemeinsam auf dem Feld viel besser aus als noch in der vergangenen Spielzeit. Während Simmons-Embiid-Lineups letzte Saison auf ein Net-Rating von +0,7 kamen, stehen an dieser Stelle zur Zeit beeindruckende 12,2. Viel besser geht’s nicht!

Die Sixers hätten schon viel früher begreifen müssen, dass es Simmons und Embiid mit Schützen zu komplementieren gilt. Hinzu kommt, dass diese Zahlen erstmal nur eine Bestandsaufnahme sind und die Berechenbarkeit von Simmons in den Playoffs nach wie vor ein großes Problem sein dürfte. Doch hier ist der Knackpunkt: Seit wann ist James Harden der Typ, den du holst, um in den Playoffs unberechenbar zu sein?

In all den Serien war doch genau das immer die Achillesferse der Rockets. Der Bart wollte sein Spiel nie auf Playoffbasketball anpassen. Stattdessen zog er es vor, mit seinem Stil unterzugehen. Vielseitige Offense? Bewegung abseits des Balles? In Houston stets Fehlanzeige!

Zugegeben, Simmons’ Verweigerung gegen Würfe außerhalb der Zone wirft Fragen auf, die Philly zu beantworten hat. Im Gegensatz zu Harden hat Ben sein Potenzial allerdings noch nicht ausgeschöpft. Mit diesem Kader kann Sixers-Coach Doc Rivers kreativ werden, um passende Lösungen zu finden. Zudem ist der Australier langfristig unter Vertrag. Harden hingegen hat nach der kommenden Saison die Möglichkeit, aus seinem Deal auszusteigen. Wer sagt mir also dass er nicht so schnell wie möglich wieder abspringt, weil er mit dem nächsten Superstar nicht klarkommt? Wundern dürfte das niemanden mehr.

Dass Philly mit dem aktuellen Kader weniger unter Druck steht, lässt sich allerdings auch nicht behaupten. Das Duo Simmons-Embiid hat mittlerweile auch schon zahlreiche Anläufe genommen. Kommt diese Saison der nächste Crash, könnte es der letzte gewesen sein. Mit zwei Homegrown-Superstars den Durchbruch zu schaffen ist jedoch auch basketball-romantisch eine schöne Vorstellung. Zumindest die ersten Anzeichen der laufenden Saison stimmen positiv, dass die Chancen darauf aktuell so hoch sind wie noch nie.

Wenn alle Stricke reißen, behalten die Sixers Simmons trotzdem als Asset in der Schublade. Steht dann der nächste Star-Trade in der Tür, können sie ihn immer noch anbieten. Zum Beispiel für Bradley Beal. Den würde in Philadelphia auch niemand versehentlich mit Rick Ross verwechseln.


– All new Scoops –

 

***Alle Stats per pbpstats.com (17.01.2021)***