Weekly Sundae /// Indiana Pacers

Die Indiana Pacers fliegen unter dem Radar und klopfen doch heimlich, still und leise an die Tür der Spitze im Osten. Was zeichnet das System von Coach Nate McMillan aus? Unser Sundae taucht ein in die X’s und O’s der Pacers.

Data

Record

Gesamt: 8 – 5 /// diese Woche: 1 – 2

Standings

#3 Eastern Conference /// #2 Central Division

Opponents & Scores

L vs. Rockets /// 94 – 98

L vs. 76ers /// 94 – 100

W at Miami  /// 110 – 102

Team Leaders

Points Per Game /// Victor Oladipo 23,9

Assists Per Game /// Victor Oladipo 4,8

Rebounds Per Game /// Domantas Sabonis 9,1


 

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Style of Play

Die größte Stärke der Pacers liegt in der Verteidigung. Coach Nate McMillan ist bekannt für seine defensiv-versierten Teams. Das System, das er in Indiana implementiert hat, lässt momentan nur 104,7 Punkte pro 100 Ballbesitze zu. Das reicht für den sechsten Platz im Defensive Rating.

McMillan legt besonderen Wert darauf, die Zone dicht zu machen. Mit Myles Turner als Shotblocker (2,4 BPG) gelingt das bisher ziemlich gut. Nur 40 Punkte erzielen Teams gegen die Pacers – keine andere Defense lässt in der eigenen Zone weniger Buckets zu.

In dem Wissen, dass Turner hinten den Laden zusammenhält, können die restlichen Verteidiger in den Passwegen und am Mann aggressiv verteidigen. Zu sehr auf Steals lauern oder zu viel doppeln kann in manchen Situationen einfache Punkte für den Gegner bedeuten. Bisher haben die Pacers mit ihrem System aber Erfolg: 16,5 Mal pro Spiel provoziert die Pacers-D gegnerische Turnover (6. Platz ligaweit).

In dieser Szene gegen die Sixers wird deutlich, wie sich die Verteidigung der Pacers zusammenzieht, sobald Redick nach dem Screen von Saric in Richtung Zone zieht. Als er an der Freiwurflinie ankommt, verhindern vier Pacers den Drive zum Korb. Da will Redick aber gar nicht hin. Er realisiert schnell, dass Joseph weiter an ihm klebt und sich auch um den Block von Saric kämpft. Die logische Konsequenz: Redick versucht Saric anzuspielen, der jetzt frei an der Dreierlinie steht. In dieser Situation zahlt sich die aggressive Art von Joseph aus. Er fängt den Pass ab und leitet den Fastbreak ein.

Einen negativen Aspekt hat diese Art zu verteidigen allerdings auch. Dadurch, dass die Pacers sich so sehr darauf konzentrieren, in der Zone nichts zuzulassen, lassen sie im Schnitt 32,5 Versuche von Downtown zu, von denen ihre Gegner 36,9 Prozent treffen. Hier kommt das oben angesprochene Risiko ins Spiel.

In dem folgenden Clip ist Indiana in Transition so sehr darauf bedacht, Chris Paul auf seinem Weg in die Zone zu stoppen, dass niemand Ennis in der Ecke zustellt. Ein offener Dreier aus der Ecke – der wertvollste Wurf im Basketball – ist das Resultat.

Dreier sind ein gutes Stichwort in Bezug auf die Pacers. Während sie in der Defense einige Würfe von draußen zulassen, nehmen sie selbst nicht viele Dreier (28. in 3PA: 24,2 pro Spiel). Die Wenigen, die sie nehmen, treffen sie jedoch solide mit 36,5 Prozent. Zudem haben sie unter ihren Rollenspielern einige Scharfschützen: Bogdanovic (50,9 %), McDermott (45,8 %), Evans (38,5 %). Warum also nicht mehr ballern? Wenn sie sich mal einen Wurf von draußen herausspielen, kann das mitunter auch mal richtig schön aussehen.

Ich würde von den Pacers in Zukunft gerne mehr grünes Licht von Downtown sehen. Mit Oladipo und Evans haben sie zwei Ballhandler, die eine Verteidigung kollabieren lassen können. Um diese Beiden bietet der Kader genügend Shooting, um den Dreier zu einem Hauptbestandteil der Offensive zu machen.

Der Großteil des Angriffs läuft jedoch über Victor Oladipo. Der hat sich mittlerweile als einer der besten Scorer der Liga etabliert und den Pacers diese Saison schon einige knappe Spiele gewonnen. Das jüngste Beispiel dafür ist dieser Pullup-J gegen die Heat. Pure Butter!

Sein Playmaking und die Würfe aus dem Dribbling brauchen die Pacers unbedingt, um ihre Offense am Laufen zu halten. Von seinen Kollegen im Backcourt kommt nämlich nicht allzu viel. Collison und Joseph werden kaum in den Angriff eingebunden. Stattdessen heißt es immer wieder: „Hier Victor, mach mal!“ Einerseits ist es natürlich sinnvoll, einen Angreifer wie Oladipo auszunutzen. Andererseits musst du ihm dann aber nicht zwei Point Guards zur Seite stellen, die keinen sicheren Dreier haben und abseits des Balles damit nicht besonders wertvoll sind.


Verdict

Über die letzten Jahre entwickelte sich der Trend, vermehrt Dreier zu ballern, das Tempo so hoch wie möglich zu halten und Jumper aus der Mitteldistanz fast komplett aus dem Gameplan zu streichen. Die Pacers machen da nicht mit. Sie wollen lieber aus der in der Zone und aus der Mitteldistanz Punkte sammeln. Fast 20 Mal im Schnitt drücken die Pacers aus der Midrange ab. Von da treffen zwar nur sechs Teams besser, jedoch sollten sie in Zukunft öfter den Dreier in Betracht ziehen. Die Schützen dafür sind da.

Angeführt von Victor Oladipo schaffen es die Pacers trotz der unattraktiven Wurfauswahl, eine solide Offense aufs Parkett zu bringen. Ausschließlich darauf können sie sich aber spätestens in den Playoffs nicht mehr verlassen. Deshalb sollte Coach McMillan schon jetzt an Alternativen arbeiten und sich im Angriff mehr trauen, Neues auszuprobieren.

Verteidigt die Mannschaft weiterhin so gut die eigene Zone, werden sich viele Gegner schwer tun, ihr Spiel aufzuziehen und durch Penetration Lücken zu reißen. Indiana muss aber einen besseren Job machen, gegnerische Schützen von der Dreierlinie zu rennen. Jedoch ist die Verteidigung der Pacers schon jetzt elitär und der Hauptgrund für den soliden Start.

Auf beiden Seiten des Balles ist also noch Luft nach oben. Arbeitet Indiana an seinen Schwachstellen und traut sich mehr von draußen, wäre der Heimvorteil im Osten denkbar. Aufgrund der erstarkenden Konkurrenz wird es für Indiana am Ende aber eher auf Platz fünf oder sechs hinauslaufen (Butler zu Philly, Bucks drehen auf, Raptors sind eine Macht, Celtics werden noch kommen).


/// scoop…

///scooooop!!!

***Alle Statistiken per bkref.com /// NBA.com (11.11.2018)***