Weekly Sundae /// Detroit Pistons

Das erste volle Jahr von Blake Griffin im Jersey der Detroit Pistons steht an. Mit dem amtierenden Coach-of-the-Year Dwane Casey und Blake als Spielmacher soll es endlich wieder in die Playoffs gehen. Wie gut sind die Pistons wirklich? Unser Weekly Sundae klärt auf.

 

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Data

Record

Gesamt: 4 – 1 /// diese Woche: 2 – 1

Standings

#3 Eastern Conference /// #2 Central Division

Opponents & Scores

W vs. Sixers /// 133 – 132

W vs. Cavs /// 110 – 103

L vs. Celtics /// 89 – 109

Team Leaders

Punkte pro Spiel /// Blake Griffin 28,4

Rebounds pro Spiel /// Andre Drummond 15,8

Assists pro Spiel /// Blake Griffin 4,6


Style of Play

Detroit startete mit Oberwasser in die neue Saison. Erst die Celtics vergangene Nacht konnten den Pistons ihre erste Niederlage bescheren. Überzeugend waren die Siege gegen die Nets, Bulls, Sixers und Cavs aber nicht. Brooklyn, Chicago und Cleveland sind alles Losing Teams. Außerdem gewannen die Pistons keines ihrer Spiele mit mehr als drei Punkten. Gegen Philly benötigte Detroit ein Monsterspiel von Blake (50 P, 14 R, 6 A) inklusive Gamewinner in der Verlängerung, um den Heimsieg klar zu machen, obwohl Ben Simmons nicht dabei war. Keine Spur von Qualitätssiegen. Aufschlussreich waren die knappen Partien dennoch.

Die beiden besten Spieler der Pistons sind Big Man, die in der Zone punkten können. Coach Casey legt deshalb ein Augenmerk auf Post-Ups (16 pro Spiel). Nur die Spurs und Pelicans gehen öfter mit dem Rücken zum Korb ans Werk. Bringt sich Griffin am Zonenrand in Position, passieren gute Dinge für die Pistons. Regelmäßig zieht er das Doppel auf sich und initiiert von dort die Offense – für sich selbst und für seine Mitspieler. In der folgenden Szene findet der Ball Energie und letztendlich in Jackson den freien Mann. Ohne die Anziehungskraft von Griffin ist dieses Play nicht möglich.

Aufgrund fehlender Tiefe auf dem Flügel ist Coach Casey gezwungen, Jackson viel neben Ish Smith als Guard abseits des Balles einzusetzen. In dieser neuen Rolle sieht Reggie Jackson bisher sehr gut aus. 4,2 Dreier lässt er pro Spiel in Catch-and-Shoot Situationen fliegen – davon netzt er 47,6 Prozent. Auch Ish Smith trifft mit knapp 47 Prozent von Downtown so gut wie noch nie zuvor. Diese Zahlen werden sich in Zukunft nach unten korrigieren, denn die beiden sind weit davon entfernt, die Lichter auszuschießen. Dennoch macht ihr Erfolg in der jungen Saison Hoffnung auf konstant solide Wurfquoten.

Über insgesamt 22 Minuten stehen in vierten Vierteln Griffin, Jackson und Smith gemeinsam auf dem Feld. Die Offense ist mit diesen drei Spielmachern, die alle auch abseits des Balles funktionieren, extrem effizient (125,5 Punkte pro 100 Ballbesitze). Jeder bringt mal den Ball. Jeder trifft von draußen, um das Feld breit genug zu machen. Blake ist jedoch der Trumpf der Offense von Casey.

Streckenweise übernimmt er fast ausschließlich die Rolle des Aufbaus. Point Blake kreiert im Break, aus der Post und auch im Pick-and-Roll. Zum Beispiel mit Andre Drummond. Das Blocken und Abrollen zwischen den beiden Big Men passiert zwar nicht oft. Wenn es aber mal genutzt wird, sorgt es für Unordnung in der gegnerischen Verteidigung.

In dieser Szene fällt positiv auf, dass Bullock und Johnson ihre Slots in den Ecken schon fast besetzt haben, wenn Blake erst die Mittellinie überquert. So ist genügend Spacing vorhanden, dass Griffin direkt in das Pick-and-Roll mit Drummond starten kann. Drummond packt seinen Gegenspieler schon während dem Abrollen auf den Rücken, was den Entry-Pass leicht macht und ihm eine gute Position in der Zone verschafft.

Kommt Tatum zur Hilfe, steht Stanley Johnson in der Ecke komplett frei. Switchen die Celtics oben nicht gegen Griffin, bekommt Drummond ein Mismatch gegen Brown in der Zone. Ergibt sich keine Möglichkeit für einen Pass in die Zone, kann Blake unmittelbar ein Hand-Off mit Reggie Jackson starten, während sich die Schützen aus der Ecke bis zur verlängerten Freiwurflinie verschieben, um das Spacing aufrecht zu erhalten. Die Auswahl an Ausstiegen nach dem Blocken und Abrollen zwischen Griffin und Drummond sind selbst für die starke Boston Defense eine Herausforderung. Das ist richtig cool und sollte von den Pistons mehr gespielt werden.

Mehr ist ein gutes Stichwort. Mehr Einsatz und Aufmerksamkeit hat die Verteidigung der Pistons bitter nötig. Über die letzten drei Spiele war besonders auffällig, dass sich die Defense lediglich mit ein paar Blocks abseits des Balles aushebeln lässt. Die Pistons werden vor allem bei Pindowns zu leicht geschlagen. Danach rotieren sie zwar gut und jagen den Gegner von der Dreierlinie, jedoch eröffnen sich dadurch umso mehr freie Würfe in der Zone und der Restricted Area. Das Resultat ist der letzte Rang in Sachen gegnerische Wurfquote in diesen Zonen – Rim Protection sieht anders aus!

Markelle Fultz bekommt hier von der Verteidigung der Pistons einen offenen Dunk präsentiert. Zuvor hat Philly aus dieser Situation oft einen Down-Screen für den Spieler aus der Ecke (hier: Covington) gespielt. Deshalb deckt Johnson Covington extrem dicht, um sich um einen potenziellen Block zu kämpfen.

Saric spielt aber kein Handoff, der Covington über der verlängerten Freiwurflinie frei macht. Er stellt, mit dem Ball in der Hand, einen Block für Fultz. Griffin schläft und eröffnet Fultz die Lane. Johnson kann in diesem Moment von der Helpside nicht mehr eingreifen. Es ist Blakes Aufgabe hier den Schritt rauszumachen und den Drive zu verhindern. Das ist viel zu einfach.

Ebenfalls ausschlaggebend für den Korberfolg von Fultz ist die Aktion von Embiid und Reddick auf der Weak Side. Würde Embiid einfach in der Dunker Position warten, wäre Drummond näher am Ring und könnte dort den Dunk von Fultz verhindern. So beschäftigen sie die Help-Defense und Drummond wird als Ringbeschützer aus dem Spiel genommen.

Verdict

Positiv an der Defense der Pistons ist die solide Verteidigung der Dreierlinie. Gegnerische Teams kommen gegen Detroit zu weniger als 30 Versuchen pro Partie (31,5 % Trefferquote). Schafft es Dwane Casey ein defensives System zu etablieren, das den Dreier ähnlich gut verhindert und trotzdem die Zone dicht macht, wäre das defensiv die halbe Miete für die Pistons. Hier besteht definitiv Nachholbedarf.

Die Offensive hängt momentan komplett an Blake Griffin. Steht er nicht auf dem Feld erzielen die Pistons mehr als 20 Punkte weniger pro 100 Ballbesitze. Ish Smith und Reggie Jackson können Blake zwar entlasten, wenn er mit ihnen auf dem Feld steht, sind sie aber nicht fähig, die Offense am Laufen zu halten.

Gegen eine Elite-Verteidigung, wie die der Celtics, sah es auch mit Griffin auf dem Feld nicht mehr so rosig aus. Griffin profitiert von Switches auf kleinere Verteidiger, gegen die er am Zonenrand mit Leichtigkeit punktet. Boston hat allerdings kräftige Wings, die Blake mit ihrer körperlichen Defense das Leben schwer machen. Smith und Jackson sind noch keine Alternativen, auf die sich Coach Casey in solchen Situationen verlassen kann.

Seine Rotation ist ohnehin nicht sehr flexibel. Für den Großteil der Spielzeit entscheidet sich der Coach dafür, mit zwei Big Men gleichzeitig aufzulaufen. Gegen vielseitige und tiefe Kader wird das auf Dauer zum Problem. Hinten können die großen Pistons kleinere Spieler so gut wie gar nicht vor sich halten und vorne leidet das Spacing vor allem wenn Pachulia spielt.

Reggie Bullock ist ein Lichtblick in Bezug auf flexible Lineups für Casey. In der Offense ist er für das Spacing um Blake essenziell, auch wenn er seinen Rhythmus diese Saison noch nicht gefunden hat (20 3P%). Trotzdem spielt er wichtige Minuten und verteidigt solide mehrere Positionen. Um neben Blake im Frontcourt aufzulaufen, fehlt es dem Flügel allerdings an Länge und Kraft.

Auf beiden Seiten des Feldes täte ein langer Vierer, der mehrere Positionen verteidigt und halbwegs den Dreier trifft, der Mannschaft gut. Es werden Spiele kommen, in denen Drummond oder Pachulia unspielbar werden. Jemand wie Anthony Tolliver oder James Ennis, die die Pistons im Sommer haben ziehen lassen, würde Casey mehr Flexibilität in der Wahl seiner Lineups geben. So sehen wir Blake bisher überhaupt nicht auf der Fünf, weil das Spielermaterial es einfach nicht zulässt.

Die Pistons werden ihre Leistungen aus den ersten vier Spielen nicht konstant abrufen können. Dazu bräuchte es den 50-Punkte-Blake zu oft. Smith und Jackson machen bisher einen guten Job, Blakes Playmaking mit Shooting von draußen zu ergänzen. Wenn Blake sitzt, muss mehr von den Beiden kommen, um im Osten den Playoffkurs zu halten.

 

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