Preview Scoops /// Dallas Mavericks
Die Dallas Mavericks bleiben sich treu. Auch in diesem Jahr ist das Team ein Mix aus Neuaufbau und Playoff Push. Doch reichen ein Wunderkind und ein alter Bekannter, um 2019 in die Playoffs einzuziehen?
Who’s In /// Who’s Out
Der 21. Juni 2018 könnte vielen Mavericks Fans noch lange in Erinnerung bleiben. Per Draft-Day-Trade wurden die Rechte an Trae Young und einem Erstrundenpick (2019) nach Atlanta geschickt. Im Gegenzug wird Luka Doncic verpflichtet. Der 19-Jährige ist bereits jetzt ein internationales Phänomen. Die letzten drei Jahre spielte er in der Liga ACB für Real Madrid. Dort gewann er drei Meisterschaften und im vergangenen Jahr die EuroLeague. Zusätzlich wurde er Liga ACB MVP (2018), EuroLeague Final Four MVP (2018) und jüngster EuroLeague MVP (2018) aller Zeiten. Als Teenager. In der zweitbesten Liga der Welt. Doncic ist der Beginn einer neuen Ära von Mavericks Basketball.
Die größte Stärke des Slowenen ist sein Passspiel. Regelmäßig manipuliert er im Pick-and-Roll Verteidigungen und hebelt diese mit einem einzigen Pass aus. Ob Pocket Pass, Cross-Court-Pass oder Lob. Doncic hat alles drauf. Mit einer Größe von über zwei Meter, behält er leicht die Übersicht und spielt Pässe einfach über seine Gegenspieler hinweg.
Doncic ist jedoch auch ein Scorer. Letzte Saison legte er in 24,3 Minuten pro Spiel 12,5 Punkte auf. In der EuroLeague waren es 16 Punkte in 25,9 Minuten. Auch hier läuft er vor allem das hohe Pick-and-Roll, um Chancen zu kreieren. Zum Einen zündet er gerne per Pull-Up-Jumper oder Step-Back. Zum Anderen kann er hart zum Korb ziehen oder auf dem Weg mit einem Floater abschließen. Seine Vielseitigkeit ist genau das, was sich eine moderne NBA-Offense wünscht. Genau wie sein Rebounding. Nach Ballgewinn sucht Doncic aggressiv den Weg nach vorne und macht von seinen Stärken gebrauch. Er ist in der Lage, das Tempo seines Teams zu erhöhen und liegt auch damit perfekt im Trend der Liga.
Eine Garantie dafür, dass Doncic zu einem Top-Ten Spieler gibt es natürlich trotzdem nicht. Ein offensichtlicher Kritikpunkt ist seine Athletik. Aktuelle Bilder zeigen, dass ein paar Kilo weniger nicht schlecht wären. Das würde auch seiner Explosivität helfen. Gerade gegen athletische Verteidiger hatte Doncic nicht immer Erfolg. Er hat Schwierigkeiten damit, seinen Gegner stehen zu lassen und wird deshalb zu oft zum Wurf gezwungen. Auch in der Verteidigung ist Luka angreifbar. Er ist weder der Schnellste noch der Längste. In einer Liga, in der Switching zur Tagesordnung gehört, muss er besser darin werden seinen Gegner vor sich zu halten.
Die zweite große Addition der Mavericks ist Deandre Jordan. Vor drei Jahren waren sich die Texaner schon einmal mit dem Center einig. Doch Jordan wurde in letzter Minute von seinen damaligen Teamkollegen umgestimmt und blieb bei den Clippers. Nach dem Ende von Lob City bot sich auch in diesem Jahr die Möglichkeit für einen Wechsel und diesmal hat es geklappt. Jordan unterschrieb einen Einjahresvertrag für 22,9 Millionen.
Was Jordan drauf hat, ist mittlerweile bekannt. Der 30-Jährige ist ein guter bis sehr guter Ringbeschützer, der in der Offense weiß, wo seine Aufgaben liegen und was er besser lassen sollte. DJ lebt nach wie vor von seiner Länge und Explosivität. Vorne stellt er mit seinem riesigen Körper reihenweise Picks und rollt hart zum Korb. Sein vertikales Spacing muss von jeder Defense respektiert werden. Zusätzlich ist er ein Monster am Brett. Letzte Saison brachte es Jordan auf über 15 Rebounds pro Spiel. Nur Andre Drummond schnappte sich mehr.
Zwei weitere Neuzugänge der Mavs sind Jalen Brunson und Kostas Antetokoumpo. Brunson ist ein klassischer Point Guard, der drei Jahre am College gespielt hat. Das spiegelt sich auch im Game des 22-Jährigen wieder. Er begeht kaum leichte Fehler und gilt als zuverlässiger Spielmacher mit einem Wurf. Letztes Jahr legte er im Schnitt fast 19 Punkte auf und traf über 40 Prozent seiner Dreier. Brunson zeigte, dass er sowohl im Catch-and-Shoot als auch nach Screens effektiv ist. Zudem ist er ein engagierter Verteidiger. Allerdings fehlt dem Point Guard die Athletik. Einige Dinge, die für ihn auf dem College Level machbar waren, werden auf dem NBA Level nicht mehr drin sein. Offensiv wie defensiv.
Bei Antetokoumpo zieht natürlich der Name. Doch viel sollte in Jahr eins von dem Griechen nicht erwartet werden. Alle Teile seines Games müssen entwickelt werden. In der Offensive ist er ein Rimrunner, der vor allem in Transition vielversprechend aussieht. Einen Wurf hat er bisher nicht. Jedoch sieht seine Form nicht komplett gebrochen aus und lässt ein wenig hoffen. Auch defensiv fehlt noch das Timing. Bisher lassen ihn seine Sprungkraft und Länge nur in der Theorie ein Ringbeschützer sein. Die Anlagen sind dennoch vorhanden.
Outlook
Wie die Saison der Mavericks verlaufen wird, ist eigentlich egal. Luka Doncic verändert alles. Entwicklelt sich seine Karriere so weiter wie bisher, könnte er der Spieler werden, um den Dallas die nächsten zehn Jahre aufbaut. Dann wird kaum ein Spieler des aktuellen Kaders noch Teil des Teams sein. Die Kombination aus Jordan und Doncic beispielsweise dürfte für einige Highlights sorgen, doch aufgrund seines Alters kann DJ keine langfristige Lösung auf Center sein.
Ein Spieler, der jedoch hofft auch in Zukunft Teil des Teams sein zu dürfen, ist Dennis Smith Jr. Dafür muss der 20-Jährige seinen Wurf in den Griff bekommen. Nur 31 Prozent seiner Dreier verwandelte er letztes Jahr. Auch seine Entscheidungen müssen überlegter werden. Zu oft ist er in seiner ersten Saison blind in Verteidiger gerannt und merkte es erst, als es schon zu spät war. Doch Doncic auf dem Feld zu haben wird auch ihm helfen. Auf dem Papier ergänzen sich DSJ und Luka sehr gut. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie das auf dem Court aussieht.
Nichtsdestotrotz werden die Mavs um einiges stärker sein als vergangenes Jahr. Das macht aus vielerlei Hinsicht Sinn. Zum Einen bietet man Dirk noch etwas konkurrenzfähigen Basketball. Ein Motto, dass seit Jahren verfolgt wird, aber nicht mehr richtig geklappt hat. Des Weiteren gibt es keinen Grund zu Tanken. Der Erstrundenpick der nächsten Draft gehört den Hawks. Zwar ist der Pick Top 5 geschützt, jedoch gilt die kommende Draftclass als weniger vielversprechend, als die Letzte. Es wäre also Sinnvoll den Trade abzuschließen und den Pick im kommenden Jahr abzugeben. Um die Playoffs zu erreichen muss dennoch fast alles für die Mavericks laufen. So gut Doncic auch ist, er ist immer noch ein Rookie. Und die sind normalerweise nicht so gut. Am Ende wird es nicht ganz reichen und die Mavs werden im hinteren Ende der Lottery landen.
Scoooooooop!
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***Alle Statistiken per bkref.com /// NBA.com (16.10.2018)***