Preview Scoops /// Boston Celtics
Kaum ein Team steht mittel- und langfristig so gut da wie die Boston Celtics. Superstars, exzellente Rollenspieler, ein Mehr an jungen Talenten und zusätzliche Draft Picks. Treten die Celtics LeBrons Erbe an und werden zum unüberwindbaren Endgegner für alle Ostteams?
Who’s In /// Who’s Out
In | Out |
Robert Williams /// C | Greg Monroe /// C |
Brad Wannamaker /// PG | Abdel Nader // SF |
Walt Lemon Jr /// PG, SG | Shane Larkin /// PG |
PJ Dozier /// PG | Kadeem Allen /// SG |
Jonathan Gibson /// PG |
In Beantown gab es diesen Sommer bezüglich der Kaderplanung für die kommende Saison genau eine Frage zu klären: Wird Marcus Smart gehalten und wenn ja, für welches Geld? Der Defensivspezialist war Restricted Free Agent und musste demnach etwas länger auf einen Vertrag warten. Letztendlich unterschrieb Smart nicht einmal ein Offer-Sheet bei einem anderen Team, sondern willigte einem Vierjahresvertrag über knapp 52 Millionen Dollar in Boston ein.
Aus Sicht der Franchise ein überschaubarer Deal, denn Smart ist das Herz und die Seele dieser Mannschaft. Pure Energie für das eigene Team und ein nerviger Giftzwerg für Kontrahenten. Er ist als Wadenbeißer bekannt, kämpft sich um Blocks herum und verteidigt nah am Körper des Gegners, ohne zu foulen. Vor allem in den Playoffs und in knappen Partien wird Smart oft zu einem Spieler, der den Unterschied macht. Frag mal bei James Harden nach.
Kyrie Irving und Gordon Hayward stoßen für die kommende Runde zurück in den Kader. Während Hayward nach seinem Knöchelbruch etwas Zeit benötigt, bis er wieder der Alte ist, hebt Kyrie die Offense direkt auf ein höheres Level.
Kein Celtic kreiert so effektiv für sich selbst. Er besitzt das volle Repertoire: Pull-Up Jumper aus jeder Lage, Drives, Spins, Finten und einen extrem guten Touch im Abschluss. Irvings offensive Talente sind eine Klasse für sich. Mich würde es nicht überraschen, wenn er im MVP-Voting unter den besten Fünf landet. Kyrie hat sogar gute Chancen auf den Award, sollten die Celtics den Osten dominieren.
In der Defense geht bei Kyrie jedoch nicht viel. Zum Glück hat er Mitspieler und einen Coach, die seine Schwächen bestmöglich kaschieren. Bereits letztes Jahr stellten die Celtics die zweitbeste Defense der Liga – auch mit Kyrie auf dem Feld. Spieler wie Jayson Tatum und Jaylen Brown haben dazu einen Großteil beigetragen. Beide sind lang, athletisch und können problemlos mehrere Positionen verteidigen. Nach Kyries Ausfall wuchs die Verantwortung für die Swingmen auch in der Offensive.
Vor allem Tatum hat sich im Zuge dessen als Scorer bewiesen. Die Beständigkeit und Reife in seinem Spiel ist bei Rookies selten und für seine 20 Jahre besitzt er schon jetzt ausgefeilte Go-To-Moves. Die Quoten direkt am Ring gehören zwar noch nicht zur absoluten Elite, aber bei fast vier Versuchen am Ring (Restricted Area) 58,9 Prozent zu treffen, ist mehr als solide.
Bei Brown und Tatum ist ein großer Sprung nach oben in diesem Jahr allerdings nicht zwingend zu erwarten. Das ist zum Einen dem hohen Niveau geschuldet, auf dem die beiden bereits vergangene Saison spielten. Zum Anderen wird Hayward Spielminuten beanspruchen. Marcus Morris wird darunter leiden und künftig von der Bank kommen. Aber auch Brown und Tatum müssen damit rechnen die ein oder andere Minute länger auf der Bank zu sitzen. Das bedeutet, dass statistische Verbesserungen in großem Ausmaß unwahrscheinlich sein werden.
In Gordon Hayward kommt ein de-facto Neuzugang in die Rotation von Coach Stevens. In der Offense wird Hayward eine Rolle spielen, die er während seiner Zeit in Utah nicht verkörperte. Hayward war dort der Mann im Angriff. Er gab den Topscorer, über den die meisten Sets gelaufen wurden und der für seine Mitspieler kreieren musste. In seinem letzten Jahr für die Jazz agierte er in fast 30 Prozent seiner Ballbesitze im Pick-and-Roll als ballführender Spieler. 5,7 Mal pro Spiel fand er sich in solchen Situationen wieder. Zum Vergleich: Kyrie lief vergangene Saison 6,8 Pick-and-Rolls im Schnitt.
Outlook
Einer der wichtigsten Faktoren für die Celtics wird auch in dieser Saison wieder Al Horford sein. Seine Kommunikationsbereitschaft in der Defense und die kleinen Dinge, die er Nacht für Nacht bereit ist zu tun, sind essenziell für den Erfolg des Teams. Horford hat in den vergangenen Playoffs gezeigt, wie gut er dominante Big Man á la Joel Embiid verteidigen kann, obwohl er körperlich in solchen Duellen oft den Kürzeren zieht. Sein Stellungsspiel, seine Geduld und seine Erfahrung verschaffen ihm hier allerdings oft einen Vorteil.
In der Offense wird seine Rolle diese Saison kleiner sein als zuvor. Kyrie und Hayward kommen zurück. Auch Brown und Tatum werden die Würfe bekommen, die sie brauchen. Horford benötigt keine zehn Würfe pro Spiel, um etwas beizutragen. Seine Pässe und sein Basketball-IQ bleiben dennoch extrem wichtig für den Flow der Celtics. Er wird hier und da ein, zwei Dreier nach dem Pick-and-Pop einstreuen und so konstant Gefahr ausstrahlen. Für den Großteil des Scorings werden jedoch andere Spieler verantwortlich sein. Und das ist auch gut so. Horford ist ein absoluter Profi, der sich komplett in den Dienst des Teams stellt – ein perfekter Fit.
Hinter der schlagkräftigen Starting Five um Irving, Brown, Hayward, Tatum und Horford hat es GM Danny Ainge geschafft, eine Vielzahl an fähigen Rollenspielern bereitzustellen. Baynes war letztes Jahr endlich der Backup-Big, den die Celtics hinter Horford benötigen. Mittlerweile wirft er sogar Dreier! Wie konstant er die jedoch treffen kann bleibt abzuwarten. Es ist ebenfalls fraglich, inwiefern er seine Leistungen aus dem Vorjahr erneut Nacht für Nacht abrufen kann. Ein Schritt nach vorne ist von ihm definitv nicht zu erwarten.
Marcus Morris wird sich mit seiner Rolle von der Bank erst noch anfreunden müssen. Er ist ein Typ, der sich damit brüstet, zu starten und auch in den wichtigen Schlussminuten auf dem Feld zu stehen. Das kann Coach Stevens ihm dieses Jahr nicht garantieren. Dennoch wird sein Scoring von der Bank benötigt, um den Angriff am Laufen zu halten, wenn die Stars auf der Bank Platz nehmen.
— ☘️Vahe☘️ (@Vahex4) 24. September 2018
Terry Rozier geht auf seine Restricted Free Agency im kommenden Sommer zu und wird in seinem Vertragsjahr besonders zeigen wollen, dass er das Niveau aus den Playoffs kontinuierlich abrufen kann. Als erster Guard von der Bank hat er die Chance auf den 6th-Man-Award. Sein Shot- und Playmaking sowie hartnäckige Defense sind schwerwiegende Argumente für seine Kandidatur.
Der Osten ist dieses Jahr weit offen und trotzdem sind die Celtics eine Klasse für sich. Die Tiefe des Kaders, der beste Coach der Liga und eine Top-Drei Defense machen den Unterschied. Sie haben bereits bewiesen, was Toronto in all den Jahren nicht geschafft hat: Sie haben ein LeBron-Team an den Rande einer Niederlage gebracht und das ohne ihre beiden besten Spieler. LeBron steht den Raptors zwar nicht mehr im Weg, doch mit den Celtics wartet erneut ein harter Brocken. Die Celtics sind die Nummer eins im Osten und der Rest muss erst beweisen, dass dem nicht so ist.
scoop /// scooooop
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***Alle Statistiken per bkref.com /// NBA.com (15.10.2018)***