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Preview Scoops /// New York Knicks

Die Knicks haben einen Sommer ohne grobe Fehler hinter sich. Das ist schon mal ein Erfolg. Die Franchise scheint einen Weg einzuschlagen, den sich Fans schon lange wünschen. Eine klare Linie, die Etablierung einer Kultur und die Entwicklung junger Spieler stehen aktuell ganz oben auf der Agenda.

Who’s In /// Who’s Out

 

In Out
Kevin Knox /// SF, PF Kyle O’Quinn /// PF, C
Mitchell Robinson /// C Michael Beasley /// PF
Mario Hezonja /// SF, PF Troy Williams /// SF
Noah Vonleh /// PF, C Jarrett Jack /// PG
Alonzo Trier /// SG Joakim Noah /// C

 

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Fresh faces.

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Die großen Akquisitionen des Sommers waren die beiden Draft Picks Kevin Knox (9th Pick /// 1st Round) und Mitchell Robinson (6th Pick /// 2nd Round). Knox verspricht ein vielseitiger Forward zu sein, der über Scoring-Potenzial verfügt. Während der Las Vegas Summer League legte er in vier Spielen 21,3 Punkte pro Spiel auf. Sein Jumper ist smooth und wird ihm auch bei den Profis helfen. In der Summer League war zudem vor allem beeindruckend, dass er auch als Ballhandler auftrat und sich regelmäßig Punkte an der Linie abholte. Während seinem Freshman Year in Kentucky wurde er viel in Off-The-Ball-Actions verwendet und konnte die genannten Seiten seines Spiels nicht zeigen. Coach David Fizdale betonte den Sommer über jedoch, dass er Knox genau in diese Richtung entwickeln möchte und ihn bewusst in solche Situationen schmeißen wird.

Auch in der Defensive erhoffen sich die Knicks, dass der 19-Jährige durch seine Mobilität und seine körperlichen Voraussetzungen (Wingspan ca. 210 cm) ein Faktor werden kann. Zu High-School-Zeiten galt die Energie, mit der Knox in der Defense spielte, noch als eine seiner Stärken. Am College hingegen konnte er diese Energie nicht mehr konstant bringen. Er fiel eher dadurch auf, in der Defense zu schlafen. Auch in der Preseason ist ihm das schon das eine oder andere Mal passiert. Potenzial ist nichtsdestotrotz vorhanden.

Mitchell Robinson seinerseits ist ein athletischer Center, der im Sommer 2017 noch als kommender Lottery Pick prognostiziert wurde. Robinson setzte anschließend jedoch die College Saison 2017/18 aus, um sich privat auf die Draft vorzubereiten. Diese Entscheidung hat seinem Draft Stock sichtlich geschadet. Er rutschte bis in die zweite Runde. Allerdings konnte der 20-Jährige mit seinen Leistungen in der Summer League Aufmerksamkeit auf sich ziehen. In fünf Spielen erzielte Robinson pro Spiel 13 Punkte, 10,2 Rebounds und 4 Blocks. Er bringt rohe Skills mit, die im Team der New Yorker bisher nicht vorhanden sind. Er setzt solide Screens und rollt hart zum Korb. Und zwar konsequent. Aufgrund seiner Athletik bietet Robinson vertikales Spacing und wird über die Saison verteilt einige Lobs stopfen. Auch ist er schnell genug, um in Transition einfache Punkte zu sammeln. Steht er auf dem Feld, passiert auf jeden Fall was. Robinson ist präsent.

Doch auch seine Pause von organisiertem Basketball ist dem Jungen deutlich anzumerken. Bei defensiven Rotationen wirkt er oft verloren und verwirrt. Er könnte ein Kandidat für die meisten Foul-Outs im kommenden Jahr sein. Robinsons Instinkte an sich sind zwar nicht schlecht, sie benötigen jedoch entsprechende Förderung. Entwickelt er sich, wie sich die Knicks das vorstellen, könnte er einer der Steals der Draft werden.

Weiterhin haben die Knicks in Mario Hezonja den nunmehr dritten Lottery Pick aus dem Draft Jahr 2015 unter Vertrag genommen. Die Orlando Magic haben es im vergangenen Herbst abgelehnt, Hezonja per Option ein weiteres Jahr unter Rookie-Bezügen zu binden. Somit hatte der Forward die freie Wahl und wechselte nach New York. Während der vergangenen Spielzeit zeigte Hezonja eine Steigerung zu seinen ersten beiden Profijahren. In 22,1 Minuten pro Spiel erzielte der Kroate im Schnitt 9,6 Punkte und traf 33,7 % seiner Dreier. Er ist ein athletischer Flügel, der den Knicks vor allem in Transition helfen wird. Zuletzt zeigte er zudem etwas Ballhandling und die Fähigkeit, für seine Mitspieler zu kreieren. Mental muss Hezonja jedoch wieder klar kommen. Aktuell ist er immer für einen Blooper gut. Zu oft schätzt er Defensiven falsch ein, rennt willenlos in seine Gegenspieler oder nimmt schlechte Würfe. Sein Selbstbewusstsein hat logischerweise darunter gelitten und muss wieder aufgebaut werden.

General Manager Scott Perry war bereits 2015 Teil des Teams, dass Hezonja in der Draft auswählte. Nun hofft er, dass der erst 23-Jährige auf den Leistungen der vergangenen Saison aufbauen und noch mehr von seinem Potenzial ausschöpfen kann. Die Vertragskonditionen belaufen sich auf 6,5 Millionen Dollar für ein Jahr und stellen damit kein großes Risiko dar, sollte Hezonja nicht wie erhofft aufspielen. Der Vertrag darf jedoch auch kritisiert werden. Sollte der Forward überzeugen, wird er Geld sehen wollen. New York wird nach aktuellem Stand dann nicht in der Lage sein, ihn zu halten.


Verloren hat New York in der Offseason nichts von Substanz. Kyle O’Quinn war in den vergangenen Jahren ein solider Back-Up Big. Doch eine Situation wie sie O’Quinn nun in Indiana vorfindet – ein aufstrebendes Team mit Playoff Ambitionen – passt definitiv besser als sein Fit in New York.

Michael Beasley hatte ein gutes Jahr im Trikot der Knicks (22,3 MPG /// 13,2 PPG /// 50,7 FG%). Im Sinne der Spielerentwicklung wird man in New York allerdings auf den Scoring Punch von Beasley verzichten können.

Jarrett Jack, der nomineller Starter für den Großteil der Saison war, hat kein neues Vertragsangebot erhalten. Auf dieser Position hat man in Ntilikina, Burke und Mudiay drei Spieler unter Vertrag, bei denen es rauszufinden gilt, mit wem in Zukunft geplant werden soll.

Die Personalien Joakim Noah wurde derweil auch geklärt. Der Center wurde von den Knicks entlassen. Sein restliches Gehalt wird ihm über die kommenden vier Jahre verteilt ausgezahlt.


Neben Veränderungen am Kader war vor allem die Verpflichtung von Coach David Fizdale wichtig für den Sommer der Knicks. Der ehemalige Coach der Grizzlies war ein begehrtes Gut auf dem Trainermarkt, doch wollte sich die Chance nicht nehmen lassen, eines der traditionsreichsten Franchises der NBA zu trainieren. Fizdale gilt als Coach, der hohen Wert auf disziplinierte Defense legt und in der Offensive versucht, modernen Basketball spielen zu lassen. Der ehemalige Assistenztrainer der Miami Heat betonte über den Sommer hinweg immer wieder, dass vor allem positionsloses Spiel ein essenzieller Teil seines Stils sein wird. Dass lediglich der Point Guard die Offense initiiert, wird es unter Fiz nicht geben. Mindestens zwei Ballhandler werden immer auf dem Platz stehen. Nach dem Rebound soll es so schnell wie möglich nach vorne gehen. Wenn sich Defensiven noch ordnen müssen, möchte Fizdale sie bereits angreifen.

In der Preseason zeigten die Knicks bereits Ansätze der Aggressivität, die der Coach von ihnen sehen möchte. Unter NBA-Teams weisen sie die meisten Steals pro Spiel auf und belegen im Defensive Rating den achten Rang. Allerdings begehen sie auch mit die meisten Fouls. Klar, dass es noch einiges zu verbessern gibt. Doch die Message des Trainers wird zumindest gehört – das ist schon jetzt erkennbar.

 

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Ein Beitrag geteilt von Natasha Sen-Fizdale (@natasha_sen) am

Generell wird es wichtig für Fizdale zu versuchen, eine Kultur in New York zu etablieren. Etwas, dass die Knicks bereits seit Jahren versuchen und zuletzt in Person von Phil Jackson darin gescheitert sind. Fizdale hat während eines Trips nach Lettland bereits damit begonnen, an der Beziehung mit Kristaps Porzingis zu arbeiten. Nach langer Zeit sieht es endlich so aus, als ob Front Office, Coach und Spieler wieder an einem Strang ziehen und wissen, dass sich die Franchise in einer Entwicklungsphase befindet. President of Basketball Operations Steve Mills verkündete vor kurzem, dass man nicht bereit sei, das eigene Zukunftskapital (Junge Spieler /// Draft Picks) abzugeben. Man wolle Schnellschüsse vermeiden und die Entwicklung des Teams Schritt für Schritt gehen.


Outlook

Durch die Verpflichtung von Fizdale und die ersten Eindrücke der beiden Rookies, darf die Offseason der Knicks als positiv betrachtet werden. Viele Siege sollten jedoch nicht erwartet werden. New York wird eines der schlechtesten Teams der Liga sein. Kristaps Porzingis fehlt dem Team aufgrund eines Kreuzbandrisses noch auf unbestimmte Zeit und auch ein Szenario, in dem der Lette die komplette Saison 2018/2019 aussetzt, kann eintreten. 

Ohne das Centerpiece der Franchise macht es für New York nur Sinn, die noch bestehenden Fragezeichen im Kader zu klären. Daher wird der Fokus auf den jüngeren Spielern wie Frank Ntilikina, Trey Burke, Emanuel Mudiay, Ron Baker, Damyean Dotson, Luke Kornet sowie den Neuzugängen Mario Hezonja und Noah Vonleh liegen. Es wird für die Verantwortlichen ausschlaggebend sein, welche Schritte die einzelnen Spieler tätigen und wie gut sie in das angestrebte Spielsystem passen. Dann kann entschieden werden, wer weiter Teil der Zukunft werden soll.

 

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Sc Sc Sc Scoooop!

 

 

***Alle Statistiken per stats.nba.com (14.10.2018)***